IRON SAW BLADE
© IRON SAW BLADE 2016
Burning Witches (SWI), Shanghai Guns (SWI)
Met Bar, Lenzburg, Schweiz – 28.10.2016
Bei Frauen Metalbands denke ich an Vixen, Phantom Blue und Crucified Barbara,
welche sich zum Leidwesen vieler Metaller aufgelöst haben. Allerdings gibt es einen
Silberstreifen am Horizont, denn die Schweizer All Female Heavy Metalband
Burning Witches steht in den Startlöchern und konnte mit ihrem kürzlich
erschienen Demo als „Demo des Monats“ in den deutschen Metal Magazinen Rock
Hard und Metal Hammer punkten. Da ich an dieser Band schon vor diesen
Ereignissen interessiert war, freute ich mich über ihr Live-Debüt in der Met Bar in
Lenzburg mit der Vorgruppe Shanghai Guns. Darum besuchte ich mit einem
Kollegen diese Veranstaltung. Zum Glück hatten wir unsere Tickets einige Monate
im Voraus reserviert, denn das Konzert war ausverkauft.
Um 19:30 Uhr öffnete sich die Met Bar und man konnte den Soundcheck von Shanghai Guns verfolgen. Wenig später
stand diese Band aus dem waadtländischen St.-Sulpice auf der Bühne und eröffnete nach einem Intro mit dem Lied
„Cabaret“ den Abend. Frontmann Stefan Tudela überzeugte mit seiner Stimme und Bühnenpräsenz. Die Musik von
Shanghai Guns ist Hard Rock und klang hervorragend. Gitarrist Yves Leyraz mit Zylinder glänzte mit Gitarrensolos. Ihre
Musik erinnerte an den deutschen Hard Rock / Heavy Metal Gitarristen Axel Rudi Pell. Das tat der guten Stimmung keinen
Abbruch, denn Shanghai Guns verstanden es den Zuschauern eine gute Zeit zu bereiten. Nach dem letzten Lied „Little
Chicks Big Dicks (LCBD)“ verliessen Sänger Stefan Tudela und seine Bandkollegen die Bühne. Die Vorfreude auf den
Headliner stieg mit jeder Minute, allerdings folgte ein kurzer Unterbruch um die Bühne vorzubereiten und das Equipment
der Vorband abzubauen. In der Zwischenzeit konnte man sich an der Bar mit Getränken eindecken oder dem Merchandise
Stand der Bands einen Besuch abstatten.
Setliste Shanghai Guns
Intro
Cabaret
Under the Burning Sun
Long Way Hard Decision
Slaves of Sumuru
Party Animal Dude (PAD)
High on Heels
Little Chicks Big Dicks (LCBD)
Dann war es endlich so weit. Der langersehnte Headliner Burning Witches betrat um 21:00 Uhr die Bühne. „Metal
Demons“ erklang als erstes Lied und die Frauen begannen zu spielen. Sängerin Seraina Telli stand in der Bühnenmitte
und suchte Kontakt zum Publikum, welches ausflippte. Die hübsche Frontfrau begeisterte mit ihrer Stimme und erinnerte
an Doro Pesch zu Warlock Zeiten. Ihre Bandkollegin Romana Kalkul und Alea Wyss an den Gitarren lieferten sich
Gitarrenduelle. Das kam sehr gut an und führte zu lautstarkem Applaus. Man merkte, dass Sängerin Seraina Telli und ihre
Bandkolleginnen sich auf diesen Abend gefreut hatten, denn die brennende Leidenschaft war zu jedem Zeitpunkt spürbar
und zog die vielen Zuschauer in ihren Bann. Ihre Musik würde ich beschreiben als eine explosive Mischung aus Warlock
mit Einflüssen aus Judas Priest, Iron Maiden angereichert mit einem weiblichen Touch. Nach der Judas Priest Coverversion
„Jawbreaker“ verliessen Burning Witches die Bühne. Das enthusiastische Publikum war aber noch nicht satt und wollte,
dass die Show weitergeht. Es folgten „Zugabe“ Rufe. Die Bemühung zahlte sich aus. Burning Witches kehrten auf die
Bühne zurück und Frontfrau Seraina fragte nach, ob es den Zuschauern wirklich ernst sei mit den Zugaben. Die Reaktion
fiel deutlich aus und gedankt wurde ihnen mit dem Ronny James Dio Cover „Holy Diver“ und der Bandhymne „Burning
Witches“ – zwei Abrissbirnen welche den Durst der Zuschauer stillte.
Burning Witches verabschiedeten sich daraufhin von den glücklichen Zuschauern und wurden mit tosendem Applaus
bedacht. Ihr erster Live-Auftritt war einfach sensationell und hinterliess einen ausgezeichneten Eindruck.
Setliste Burning Witches
Metal Demons
We eat your children
The Deathlist
Dark Companion
Bloody Rose
Creatures of the night
Save me
Black widow
Creator of hell
Jawbreaker
Holy Diver
Burning Witches
Wenn sie so weiter machen wie bisher und 2017 ihr Debüt so ausfällt wie ihre heutige Live-Darbietung, steht ihnen eine
goldene Zukunft bevor.
Fazit: Es hatte sich definitiv gelohnt dem Live-Debüt von Burning Witches beizuwohnen. Mein Kollege und ich waren
schwer beeindruckt sowohl vom Headliner als auch von der Vorband.
Livebericht und Fotos von Dominic Latscha