IRON SAW BLADE
Aeonblack (GER), Re:Loaded (SWI)
Präsentiert von Rockfact Music Club & IRON-T21
Rockfact Music Club, Münchenstein, Schweiz – 16.09.2023
Der Sommer ging wieder einmal viel zu schnell vorbei. Die Erinnerungen an
Open Airs und Festivals blieben geistig konserviert. Der Herbst meldete sich
und mit ihm kamen die Konzerte wieder in die Clubs. Dieses Jahr kündigte die
Metal Band Aeonblack aus Lörrach ihr 20 Jahre Jubiläum an und dieses
musste ordentlich gefeiert werden. Wie cool, dass der Rockfact Music Club für
diese Feier ausgewählt wurde. Als Vorband wurde Re:Loaded im Programm
aufgenommen. Ein geschmackvolles Ereignis, welches ich mir nicht entgehen
lassen durfte und darum am Konzert teilnahm. Um 20:45 Uhr ging es los und
die Mitglieder von Re:Loaded stiegen auf die Bühne. Es war ihr zweiter Gig
nach der Feuertaufe im Phönix Rockeller in Muttenz vom Februar 2023. Man
fragte sich wie sich das Quintett präsentieren würde. Mit der Ansage „Are you ready“ von Sänger A.C. gab es ein
entschlossenes „Yeah“ als Rückantwort und „Eye of the storm“ eröffnete ihren Auftritt. Die Truppe um Frontmann A.C.
gab von Anfang an Vollgas. Ihre Mischung aus klassischem und modernen Hard Rock und Heavy Metal kam beim
Publikum gut an. Dank der guten Abmischung überzeugten die Lieder in ihrem Aufbau und durch eine Eingängigkeit. Die
Mitglieder der Band versprühten viel Freude und Leidenschaft während ihres Auftritts was mit viel Applaus bedacht
wurde. Darüber hinaus erklärte A.C. den Zuschauern den Hintergrund der Lieder wie z.B. „Something“ über das was in
der momentanen Welt schiefläuft. Bei „Gimme More“ ging es darum wie verwöhnt die Gesellschaft eigentlich ist. Nach so
viel Gesellschaftskritik war es cool, dass mit „This is us“ ein positives Lied über was uns als Menschen ausmacht gespielt
wurde. Ein neues Lied „Get A Life“ wurde zum ersten Mal live gespielt zu dem vor kurzem ein Videoclip zustande kam.
Die Macher dieses Werks Goran und Yanick bekamen dafür eine Runde Applaus spendiert nachdem A.C dies öffentlich
machte. Beim Hit „Wasted Cowboys“ wurde es dann richtig wild. Der Chorus wurde mit viel Begeisterung von Zuschauern
mitgesungen und es gab einen kleinen Moshpit in einer der hinteren Reihen, was extrem cool wirkte. Auf die Frage „Are
you excited?“ antworteten die Zuschauer mit „Yeah“ und es kam die coole Coverversion des Pointer Sisters Hits „I’m so
excited“. Diese Version fand ich toll umgesetzt. A.C. mit seiner dreckigen Stimme und die Gitarrenriffs von Marco passten
gut zusammen. Lead Gitarrist Dumbo durfte mit seinen Gitarrensoli seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und machte
seine Sache sehr gut. „Mirror“ wurde dann gegen die Leute gerichtet, die andere immer sofort verurteilen. Vor kurzem
war das der Fall von Rammstein Sänger Till Lindemann, der sich einem Shitstorm ausgesetzt sah. Wie es sich für jede
Band gehört, sollte auch ein Lied über Liebe dabei sein und „Lovesong“ kam zum Zug. Eigentlich wäre der Auftritt hier zu
Ende gewesen, aber die Darbietung war so gut, dass eine Zugabe gefordert wurde. Gesagt, getan und „Break Out“
erklang. Danach war die Show zu Ende und die Bandmitglieder von Re:Loaded wurden mit Applaus verabschiedet. Es
war ein guter Auftritt der Band und ich freue mich auf weitere Gigs.
Setliste Re:Loaded
Eye of the storm
Something
Gimme More
This Is Us
Get A Life
Wasted Cowboys
I’m so excited – Pointer Sisters
Mirror
Lovesong
Break Out
Danach folgte ein kurzer Unterbruch bevor der Headliner Aeonblack erschien. Auf diese Gruppe war ich sehr gespannt
da mir nur ihr Name bekannt war und bisher keine Erfahrung mit ihr hatte. Ferner ist es in der heutigen, schnelllebigen
Zeit toll zu sehen, dass es immer noch kleinere Bands gibt, die lange miteinander die Heavy Metal Fahne hochhalten. Um
22:05 Uhr standen die Mitglieder auf der Bühne und ein Intro ertönte. „Specter in black“ erklang als erstes Lied und es
wurden keine Gefangenen genommen. Sänger Holger brillierte mit einer tollen Gesangsleistung und wies Nuancen von
Iron Maiden Sänger Bruce Dickinson und Judas Priest Frontmann Rob Halford aus. Des Weiteren konnte man diese
Einflüsse von Maiden und Priest in den Riffs der Gitarristen Floyd und Ferdi ausmachen. Die Musik war im Gegensatz zur
Vorband mehr im Old School Bereich angesiedelt. Die beiden Gitarristen Floyd und Ferdi wechselten sich mit Gitarrensoli
immer wieder ab. Das war aus meiner Sicht toll, denn so konnte jeder Gitarrist für einen Moment das Rampenlicht
geniessen. Holger und seine Mitstreiter versprühten viel Leidenschaft und Freude während ihrem Aufritt was sich auch in
den Aussagen widerspiegelte wie z.B. „Letztes Wochenende spielten wir auf einem Festival vor 2500 Leuten, aber ihr seid
viel geiler als die“. Mit Krachern wie „Nightwalker“, „Warriors Call“, „Metal Machine“ oder „Conquistadores“ wurde dem
Publikum hochkarätige Musik serviert, die sich richtig entfaltete. Ein Hochgenuss, der willkommen von den
Konzertgängern aufgenommen wurde. Bassist Roland spielte sein Instrument ohne Plektrum und stelle seine
Fingerfertigkeit unter Beweis. Zu „Phantom of Pain“ erzählte Holger, dass ein Videoclip zu diesem Lied realisiert wurde.
Obwohl die Zuschauer die Darbietung genossen, mussten auch sie ihren Beitrag leisten. Holger wollte ihre Singqualitäten
herausfinden und liess sie einige Worte „ohohohoh yeah“ oder „Hell Yeah“ nachmachen in dem er zuerst zeigte wie das
klingen sollte. Zu seiner Freude machte das Publikum nicht nur mit viel Enthusiasmus mit, sondern entlockte ihm ein
Lächeln. Nach „This is“ und „The Time Will Come“ wollten die Lörracher die Bühne verlassen was aber mit
entschlossenen, lauten Zugabe Rufen umgehend unterbunden wurde. Die Hartnäckigkeit machte sich bezahlte, denn es
folgte der Iron Maiden Klassiker „The Trooper“, der den starken Auftritt abrundete. Danach verabschiedeten sich Holger,
Ferdinand, Roland, Floyd und Klaus.
Setliste Aeonblack
Intro
Specter in black
Metal Bound
Raw, Loud and Furious
Nightwalker
Warriors Call
Metal Machine
Conquistadores
Phantom of pain
This is
The Time Will Come
The Trooper – Iron Maiden
Fazit: Es war ein toller Abend mit viel guter Musik von beiden Bands. Allerdings gab es auch einen negativen Kritikpunkt.
Es war aus meiner Sicht nicht in Ordnung an ein Konzert zugehen und nach der Vorband einfach abzuhauen, ohne der
Hauptband in musikalischer Hinsicht überhaupt eine Chance zu geben. Wenn es einem nicht gefällt, dann ist das jederzeit
nachvollziehbar, aber das was an diesem Abend vorgefallen ist, geht gar nicht. Tobias Schäublin war als Mischer für den
Sound verantwortlich und Stefan Walker kümmerte sich um das Licht.
Livebericht von Dominic Latscha