IRON SAW BLADE
Another Approach (SWI), Green Labyrinth (SWI),
Nehara (SWI)
Präsentiert von Rockfact Music Club & Jaunty Productions
Rockfact Music Club, Münchenstein, Schweiz – 15.02.2025
Auf diese Progressive Metal Night wurde ich durch einen Flyer in den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram
aufmerksam. Da ich gerne Bands aus dem eigenen Land unterstütze war für mich klar nach Münchenstein zu fahren.
Ferner ist es enorm wichtig Veranstalter von kleinen Konzerten zu helfen mit Tickets im Voraus kaufen und an den Events
teilzunehmen.
Eigentlich war die Türöffnung für 19 Uhr angesetzt. Wegen einer Verzögerung konnte man erst ca. 10-15 Minuten später
eintreten. Kein Problem, denn die Wärme im inneren des Lokals war die Belohnung für das Aushalten der Kälte.
Nehara eröffnete den Abend um 20 Uhr. Von dieser Band hatte ich noch nie etwas gehört und war sehr gespannt auf ihre
musikalische Präsentation. Nach einem Intro erklang das erste Lied „Gods of Desperates“. Man stellte bald fest, dass die
Musik im Metal angesiedelt ist, aber mit integrierten Elementen aus anderen Genres wie Progressive, Modern Metal etc.
und viel Wert auf Melodie und Abwechslung gelegt wurde. Es ist Metal, aber anders. Sänger Roman Frei brillierte mit einer
einwandfreien Gesangsleistung und legte viel Emotionen in den Gesang. Gitarrist Urs Friedli wartete mit grossartigen
Gitarrensoli auf. Bassist Alex Pritz suchte öfter den Kontakt zu ihm um sich mit Gitarrenduellen zu messen. „Wir sind aus
der Region Bern“ stellte Roman Frei die Band vor und mit seinem Ostschweizer Akzent stach er heraus. Es war interessant
ihren Liedern zu lauschen. Hier war eine gut geölte Truppe am Start, die wusste wie man das Publikum in seinen Bann
zieht. Ihre beiden veröffentlichten EP’s „Lake of Madness“ und „Symbiotic“ wurden am heutigen Abend live dargeboten.
Der Chorus bei „Here Comes The Rain“ brannte sich in mein Gehirn ein. Meistens war die Musik hart und schnell, aber mit
„Train to Nowhere“ wurde es ruhiger und melancholisch. Das Publikum integrierte sich in den Auftritt und erhielt als Lob
„ihr sind geile Sieche“ von Roman. Mit „House of Gold“, „Endless Nights“ wurden die letzten Lieder angekündigt. „Neon
Glow“ als Zugabe im Thrash Metal Fahrwasser brachte eine weitere Facette des Quartetts zum Vorschein. Danach
verliessen die Mitglieder unter viel Applaus die Bühne. 60 Minuten Musik auf hohem Level war ein Hochgenuss.
Setliste Nehara
Intro
Gods of Desperats
As I Died
Here Comes the Rain
Reflections
Agony of Life
Train to Nowhere
House of Gold
Endless Nights
Neon Glow
Dann folgte ein kurzer Unterbruch und die Bühne wurde umgebaut. Dies erlaubte mir mich mit Flüssigkeit zu versorgen
und neue Energie zu tanken. Als nächste Band war Green Labyrinth angekündigt. Ich kannte nur ihren Namen, aber mit
Keyboarder Thomas Hiebaum (Deep Sun) war ein bekanntes Gesicht vor Ort. Um 21:20 Uhr betraten die Mitglieder die
Bühne. „Dreamland“ wurde als erstes Lied gespielt und mir viel auf, dass eine Sängerin und Sänger dabei waren. Das war
eine Überraschung für mich. Beim genaueren Hinsehen erkannte man, dass Seraina Schöpfer (Dreams in Fragments) die
Sängerin war. Ihr Gesang war im syphonischen Metal angesiedelt. Ihr Gesangspartner Kevin konnte klar singen, aber
durfte auch growlen. Das gefiel mir. Die Musik war Symphonic Metal mit progressiven Metal Einflüssen. Im Juni 2025 wird
ein neues Album über BOB-Media / Fastball-Music veröffentlicht. Der polyphone Gesang von Seraina und Kevin
harmonierte nicht wie erhofft, da sie ihn mit ihren Oktaven übertönte und er dadurch in ihrem Schatten stand. Der Bass
von Stephan Kaufmann ging leider auch ein wenig unter. Ein weiterer negativer Punkt war, dass die Gitarrensoli von David
Vollenweider eine Spur lauter hätten sein dürfen und das Keyboard von Thomas Hiebaum eine Spur leiser. Dann wäre das
musikalische Gleichgewicht besser abgestimmt gewesen. Nach „Don’t Look Behind You“ verliessen Seraina, David, Tom,
Stephan, Kevin und Mättu die Bühne. Es war ein durchwachsener Auftritt.
Setliste Green Labyrinth
Dreamland
Haunted
Limited
The Art Of Betrayal
Trapped Soul
Brave The Storm
Enemy
The End
Don’t Look Behind You
Eine weitere Unterbrechung folgte und die Bühne wurde erneut umgebaut. Nach einigen Gesprächen mit Bekannten
wurde mir klar, dass sie meine Meinung über Green Labyrinth teilten.
Als Headliner stand Another Approach um 22:40 Uhr auf der Bühne. Alleine ihr Bandlogo weckte in mir Neugierde und
das Publikum war weiterhin voller Energie. „Scarytale“ ertönte, Gitarrist Oliver Kürzi, Bassist Claudio Ramsauer und
Schlagzeuger Cyril Hertz legten los. Dann gesellte sich Sänger Jan Brasser mit Undercut auf der linken Seite hinzu und
growlte in das Mikrofon. Da bekamen wir eine geballte Ladung Energie ab. Die Gruppe aus Winterthur spielt zwar
Progressive Metal, aber auch Elemente aus dem Metalcore wie Breakdowns, Growl, Klargesang und ruhige Instrumental
Passagen waren Teil. Ein spannender Ritt auf einer Musik-Achterbahn mit Spannung und Spass. Man spürte die Freude,
Leidenschaft und Entschlossenheit von Jan und seinen musikalischen Mitstreitern von der ersten Sekunde an und dies
übertrug sich auf die Zuschauer. Ihr Debütalbum „The Way They Are“ erschien 2020 und mit der EP „+=+“ erschien 2022.
Der Auftritt wurde genutzt um diese zu präsentieren und die Lieder stiessen auf eine sehr positive Resonanz. Es gab viele
Seitenwechsel auf der Bühne und Gitarrist Oliver durfte mit Soli glänzen. Claudio sorgte für den nötigen Groove und
suchte oft Kontakt mit Oliver für Gitarrenduelle. Er verliess bei „Resurgence“ die Bühne und lief durch den Raum, bevor er
auf dorthin zurückkehrte. Bei „Intrusive Thoughts“ kam ein kurzer Acapella Moment bei dem Claudio mitsingen durfte.
Cyril durfte auch zwischendurch Jan mit Gesang unterstützen. Leider konnte Keyboarder und Pianist Fabian Graf nicht
dabei sein. Bei „Still Alive“ ging Claudio erneut ins Publikum und Jan forderte alle dazu auf bei diesem Lied zu springen.
„Wenn ihr nicht mitspringt, dann wird euch Claudio dazu bringen“, meinte Jan. Zwang war nicht nötig, denn das Feuer
brannte weiterhin in den Zuschauern und dann wurde mitgesprungen mit den Bandmitgliedern. Eigentlich hätte dieses
Lied den Auftritt beendet, aber die Band entschied sich für eine Zugabe. Es folgte ein Mashup aus den Hits „Incomplete“
von Backstreet Boys, „Survivor“ von Destinys Child, „Sing Hallelujah“ von Dr. Alban und das Pokemon Titellied. Dann
zeigte die Uhr 23:40 Uhr an und das Quintett verliess die Bühne. Für ihren tollen Auftritt erhielten sie viel Applaus.
Setliste Another Approach
Scarytale
Resurgence
Anaesthesia
Dreams of Silence
Intrusive Thoughts
Breach in the Sky
Electric Love
Still Alive
Mashup
Fazit: Dieser Abend war musikalisch interessant und zeigte erneut, dass die Schweiz über tolle Bands mit talentierten
Musikern verfügt. Es war sehr abwechslungsreich und spannend. Jedoch wäre es von Vorteil, wenn mehr Zuschauer an
solchen Gigs anwesend wären und Unterstützung zeigten. Vielen Dank an Mischer und Lichtmann Stefan Walker für den
tollen, druckvollen Sound und das abgestimmte Lichtspiel.
Ein weiterer Dank geht an Madeleine Fuhrer von Jaunty Productions für die Durchführung.
Livebericht von Dominic Latscha