IRON SAW BLADE
© IRON SAW BLADE 2016
Fire Rose (SWI), Black Mount Rise (SWI)
Rockfact Music Club, Münchenstein, Schweiz – 10.09.2021
An das letzte Konzert im Rockfact Music Club erinnere ich mich noch gut. Es war der 17. Oktober 2020 und es fand ein
Thrash Metal Konzert statt mit Freakings und Mortal Factor. Danach kam leider der zweite Lockdown und der
Kultursektor wurde wieder einmal für längere Zeit lahmgelegt. Das hatte auch zur Folge, dass es in diesem Club in
Münchenstein ruhig wurde. Allerdings wurde diese Ruhe durchbrochen, denn Konzerte, welche bisher in der Klangvoll-
Bar in Binningen stattfanden, werden ab sofort im Rockfact Music Club unter dem Motto „Klangvoll im Rockfact Music
Club“ durchgeführt. Zur Wiedereröffnung wurde ein attraktives Programm mit den Schweizer Bands Black Mount Rise
und Fire Rose zusammengestellt. Um einen Blick auf die modifizierte Bar zu werfen und das neue Getränke und
gastronomische Angebot ausprobieren, ging ich dorthin. Schliesslich findet nicht jeden Tag eine Wiederöffnung statt.
Und das an einem Wochenende.
Um 19 Uhr öffneten sich die Pforten und es wurde Einlass gewährt. Extrem cool fand ich die Lounge im hinteren Bereich
auf der linken Seite wenn man nach einem kurzen Abstieg in den Club eintritt. Das sah gemütlich aus und ich nutzte den
Moment zum dort verweilen. Nach eineinhalb Stunden, betrat die Band Black Mount Rise um 20:30 Uhr die Bühne.
Ehrlich gesagt hatte ich bisher noch nie etwas von diesem Quartett aus der Gemeinde Düdingen im Kanton Freiburg
gehört und war gespannt auf ihren Auftritt. Zufälligerweise spielten sie das letzte Konzert im vergangenen Jahr in der
Klangvoll-Bar in Binningen bevor eine Dürre im Livemusik Bereich folgte. Mit „Stand Alone“ begann die Show. Ihre Musik
ist eine Mischung aus amerikanischem Alternative Metal a la Deftones mit progressiven Anleihen von A Perfect Circle.
Allerdings finden sich auch Spuren von Dream Theater und Symphony X. Mit groovigen Beats, harten Riffs und
eingängigen Melodien eroberte die Combo um Frontmann & Gitarrist Yannick Schmidt das Publikum. Für Gänsehaut
sorgten die gemeinsam gesungenen Refrains von Yannick mit dem Gitarristen Sandro Schmutz. Das war einfach ganz
grosses Kino. Sehr atmosphärisch mit viel Schönheit getragen und durchbrochen durch die Härte wenn die Gitarrenriffs
niederprasseln. Nach dem letzten Lied „Chronophobia“ verliessen sie die Bühne und bekamen Applaus für ihren Auftritt.
Von den 70 Minuten Spielzeit merkte man gar nichts.
Setliste Black Mount Rise
Stand Alone
Drown The Sun
Sundown Boulevard
Silence & Disarray
Riverbed
All This Time
Down That Road Again
Indifference
In That Respect
A Tedious Farewell
We Are Sinking
Chronophonia
Nach einer kurzen Pause war es Zeit für Fire Rose. Die Heavy Metal / Hard Rock Band aus dem Oberbaselbiet begann
um 21:50 Uhr mit ihrem Set. Mittlerweile tragen alle Mitglieder Schnauz und Bärte mit Ausnahme von Schlagzeuger
Daniel Kopp. „Get It All“ klang aus den Lautsprechern und die Lautstärke wurde aufgedreht. Und wer diese Band kennt,
weiss die Bewegung auf der Bühne gehört zum Programm. Frontmann Philipp Meier wechselte öfter die Bühnenseite
und präsentierte sich in guter Laune und geölter Stimme. Der Wechsel zwischen Klargesang und Heavy Metal Schreie
hörte sich grossartig an und die Gitarrenfraktion Simon Giese und Florian Giese liessen nichts anbrennen. Sie lieferten
sich untereinander Gitarrenduelle und mit Bassist Janick Schaffner. Zwischendurch durfte jeder mit Gitarrensoli brillieren
und ein Heavy Rock Feuerwerk zünden. Mit Hits wie „Devil On High Heels“, „On The Edge“, „We Are Wild“, „Together We
Stand“ und „Light Of Hope“ liessen sie das Publikum schwitzen und durchdrehen. Dann folgte ein ruhiges Lied mit „Rain
Falls Down“ um neue Energie zu gewinnen. Mit der Football Hymne „Touchdown“ wurde dieser amerikanischen Sportart
auf metallische Art und Weise Tribut gezollt und mit einem Sänger wie Philipp und seinen Bandkameraden versenken sie
den Touchdown auf jeden Fall. Mit „Fields Of Honor“ wurde ein neues Lied präsentiert und Philipp teilte dem Publikum
mit, dass nächstes Jahr ein neues Album folgen soll. Dieses Lied gefiel mir sehr durch seinen einfachen Aufbau aus
Melodie und Härte. Nach einem kurzen Mariachi Intermezzo folgte die Party Hymne „Tequila“ über den mexikanischen
Kaktus Schnaps, der zu Mexiko gehört wie Sombreros und der Tag der Toten. Schlug voll ein und versursachte viel
Begeisterung. Ein humoristischer Seitenhieb gegen Bundesrat Alain Berset folgte mit Philipps Aussage „ob wir unsere
nächsten Konzerte spielen können wissen wir nicht, das weiss nur Alain Berset“. Cool das Humor in diesen Zeiten nicht
verloren gegangen ist. Nach „Fades To Grey“ verkündete Philipp den Zuschauern, dass das letzte Lied mit „Heavy Metal
Still Burns“ an der Reihe ist. Dieses Lied ist einfach ein Gassenhauer und ist aus meiner Sicht eine Art Bandhymne, weil
die Worte „Fire Rose“ darin vorkommen. Jedenfalls war die Stimmung toll und ein Ende vom Konzert wollte niemand.
Aus diesem Grund folgten „Zugabe“ Rufe. „Wheels On Fire“ wurde als erste Zugabe gespielt und ein weiteres neues Lied
„Rise Like The Sun“ mit galoppierenden Iron Maiden Gitarrenriffs beendete ihr Live Spektakel am heutigen Abend. Eine
explosive Heavy Metal / Hard Rock Mischung von 80 Minuten hinterliess ein zufriedenes Publikum. Der glühenden Hitze
des Feuers und wilden Leidenschaft einer Rose kann man nicht entkommen.
Setliste Fire Rose
Get It All
Devil On High Heels
Leave Your Cage
On The Edge
We Are Wild
Together We Stand
Light Of Hope
Rain Falls Down
Touchdown
Fields Of Honor
Tequila
Fades To Grey
Heavy Metal Still Burns
Wheels On Fire
Rise Like The Sun
Nach den Auftritten konnte man im Rockfact Music Club bleiben und sich mit den Gästen und Bandmitgliedern
unterhalten oder Merchandise wie CD’s oder T-Shirts erwerben. Gegen Mitternacht verliess ich den Club und freute mich
über den tollen Freitagabend, den ich in Münchenstein verbrachte. Ein paar Zuschauer mehr wären besser gewesen.
Wer Fire Rose an jenem Abend verpasst hatte, konnte am 11.09.2021 zu Seppis Mampferia nach Möhlin pilgern und sie
dort live erleben.
Livebericht von Dominic Latscha