IRON SAW BLADE
© IRON SAW BLADE 2016
Headless Project (SWI), Dreams in Fragments (SWI)
Präsentiert von Rockfact Music Club & IRON-T21
Rockfact Music Club, Münchenstein, Schweiz – 04.12.2021
Wieder einmal ist es Dezember und das Wetter zeigt sich nicht immer von
seiner schönen Seite, sondern mit Regen oder Schnee oder beides zusammen.
Das gehört zum Winter wie der Cocktail zum Sommer. Egal, denn es gibt
wichtigere Ereignisse als Jahreszeiten. Der Verein IRON-T21 präsentierte sein
Abschlusskonzert für das Jahr 2021. Ursprünglich habe ich auf ein besseres
Jahr gehofft, als das katastrophale Jahr 2020, aber die Situation ist gleich
geblieben. Aus diesem Grund wird es wieder einmal Zeit, sich den harten
Klängen zu widmen. Es gibt nichts Besseres als ein Metal Konzert im Rockfact
Music Club. Als Headliner wurde Headless Project im Programm aufgeführt
und als Vorband wurde Dreams in Fragments hinzugefügt. Eine Ladung
harte Gitarrenriffs mit dunklem Gesang in diesen harten Zeiten ist gut, um sich
aus der Realität auszuklinken. Oder wie der berühmte amerikanische Blues
Musiker Chuck Berry einmal sagte: „Musik sollte Menschen ihre Probleme vergessen lassen, wenn auch nur für einen
Moment“
Die Türen des Lokals öffneten sich um 20 Uhr. Nach der Zertifikatskontrolle durfte man mit Maske in den Club eintreten
(seit 1.12.2021 gilt im Kanton Baselland diese Regel). Dort erwarteten den Besucher metallische Klänge aus den
Lautsprechern, die Vorfreude auf das kommende Liveerlebnis weckten. Als erste Gruppe des Abends spielte Dreams in
Fragments. Das Melodic Dark Metal Quartett aus der solothurnischen Ortschaft Wangen bei Olten betrat um 20:40 Uhr
Uhr die Bühne. Ein Intro leitete den Auftritt ein. Mit „Hey You“ ertönte das erste Lied und Sängerin Seraina Schöpfer im
eleganten Outfit präsentierte dem Publikum ihre klassisch angehauchte Stimme. Gitarrist Chris Geissmann begleitete sie
zwischendurch mit dunklem Black Metal Gesang und begeisterte mit Gitarrensoli. Nach „In Flames“ kam es wegen
technischen Problemen zu einem kurzen Unterbruch. Seraina nutzte diesen Umstand um Werbung für den Merchandise
der Band zu machen. Jedoch konnten die Techniker vor Ort innert kürzester Zeit die Situation entschärfen und die Show
ging weiter. Was beim Sound von dieser Gruppe auffiel, war dass er sehr abwechslungsreich ausfiel mit Tempowechsel
und Liedern, welche härter und schneller, aber auch langsamer ausfielen und viele Melodien beinhalteten. Bei „We Shout
Again“ mussten die Zuschauer zweimal „Ohhhh“ singen als die Zeile „When Echoes Fade“ erklang. Das machten sie so gut,
dass Seraina sie lobte. Die Zeit verging und mit „Own The Night“ wurde das zweitletzte Lied gespielt, welches für mich ein
Hit darstellt. Es wäre cool, wenn dazu ein Videoclip gedreht und veröffentlicht würde, denn es überzeugt durch
Eingängigkeit. Dann wurde mit „Unireverse“ das letzte Lied gespielt und die Bandmitglieder verabschiedeten sich von
einem begeisterten Publikum, während ein Outro ihren Auftritt beendete. Bei ihrer ersten Show im Kanton Baselland
hinterliessen sie einen guten Eindruck.
Setliste Dreams in Fragments
Intro
Hey You
In Flames
By the sea forever
Falling with a crown
Nightchild
To Avalon
We shout again
Rage and Fire
Nightmare
The Mind’s Abyss
Own The Night
Unireverse
Outro
Mittlerweile hatte sich der Rockfact Music Club mit vielen Zuschauern gefüllt und was sofort ins Auge stach, war das
mehrheitlich junge Publikum im Alter von 20-25. Darum war ich sehr gespannt darauf wie sich die Hauptband an diesem
Abend präsentieren würde. Um 22:40 Uhr stand Headless Project die Bühne. Die Liestaler Metal Combo sah ich zum
letzten Mal Anfang August 2021 beim Abschiedskonzert von Frijgard im Kulturhotel Guggenheim, wo sie für viel
Begeisterung sorgten. Als Intro wurde die Titelmelodie vom Film „2001 – Odyssee im Weltall“ vom verstorbenen US-
amerikanischem Filmregisseur Stanley Kubrick verwendet, was ich als eine ausgezeichnete Wahl empfand. Die
Bandmitglieder waren in rotes Scheinwerferlicht gehüllt und „Endless Greed“ wurde gespielt. Die Band gab von Anfang an
die musikalische Marschrichtung vor mit harten, messerscharfen Gitarrenriffs und Sänger Florian Huser präsentierte seinen
tiefen Gesang mit Rock’n’Roll Unterton. Er kam nicht nur sympathisch rüber, sondern überzeugte mit seiner Stimme durch
Variation und interagierte mit dem Publikum. Lead Gitarrist Alexander Tschan liess die Riffs für sich sprechen und glänzte
mit Soli im Rampenlicht. Häufige Bühnenwechsel zwischen ihm, Gitarrist Juri Nicolai Werst und Bassist Andi Hafner gaben
dem Livespektakel eine Prise zusätzlicher Action neben dem harten, eingängigen Schallgebräu, welches Einflüsse von
Megadeth, Annihilator und Pantera aufweiste. Ausserdem lieferten sie sich Gitarrenduelle untereinander. Die Zuschauer
reagierten begeistert und zeigten dies mit viel Applaus. Umweltkatastrophen wie Überschwemmungen bekamen einen
Arschtritt mit „Flood“ verpasst und danach wurde es Zeit für das coole Lied „Warrior“. Dieses handelte davon wie das
Bandmaskottchen Jeff seinen verlorenen Kopf wiederfand, ihn sich wiederaufsetze um weiter für Metal zu kämpfen. So
muss es sein! Danach folgte „Escape“ und dann kam Schlagzeuger Luc in den Genuss von Aufmerksamkeit. Er durfte mit
einem Schlagzeugsolo seine Fähigkeiten zeigen und löste diese Aufgabe mit Bravour. Er erhielt viel Applaus für diese
gelungene Einlage und Florian enthüllte, dass Luc seit sechs Monaten in der Band dabei ist. Mit Thomas Gisler und Sänger
Martin Grieder (jetzt bei Craticula hinter dem Mirkofon) waren zwei ehemalige Headless Project Bandmitglieder vor Ort
und ihnen wurde mit Applaus Respekt gezollt. Dann folgte die Partyhymne „Whiskey“, die ihre Wirkung auf die Zuschauer
ausübte und die Stimmung steigen liess. Mit dem Motto „Whiskey, Wodka oder Beer – you get drunk“ kann nichts schief
gehen, denn die Party geht weiter. Als Überraschung folgte eine Jam Session, was sich sehr speziell anfühlte, denn das
kommt bei Metal Bands in einem Konzert nicht oft vor, aber Sänger Florian & seine Bandkollegen sind einfach anders und
sorgen für Abwechslung. Danach wurde es wieder laut mit dem harten „Deadline“. Bisher durfte Lead Gitarrist Alexander
Tschan mit seinen Soli glänzen, aber in diesem Lied, bekam Gitarrist Juri auch die Gelegenheit sich mit seiner
Fingerfertigkeit zu präsentieren. Er machte das souverän und erntete viel Lob. Danach waren die Bandmitglieder auf dem
Weg die Bühne zu verlassen, aber die Zugabe Rufe wurden zahlreicher und sie kamen zurück. Als Zugabe folgte „No last
man standing“. Die Show war zu Ende und Headless Project wurde mit viel Applaus von verabschiedet. 65 Minuten
waren genug um die Alltagssorgen aus den Köpfen der Zuschauer zu pusten und gute Laune durch harte Klänge zu
installieren. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Event mit den Metallern aus Liestal.
Setliste Headless Project
Intro
Endless Greed
Case in Point
Lies
Flood
Warrior
Escape
Whiskey
Deadline
No last man standing
Fazit: An diesem Abend war ich schwer beeindruckt wie viele junge Zuschauer ihren Weg in den Rockfact Music Club
gefunden und beim Konzert mitgemacht haben. In der jetzigen Zeit ist das eine tolle Geste gegenüber Bands und
Veranstaltern und trotz Zertifikats- und Maskenpflicht haben sie das Ambiente genossen.
Livebericht von Dominic Latscha